Der Goldhamster

Es gibt verschiedene Hamsterarten, unterschieden werden sie nach ihrer Größe in Großhamster (Feldhamster), Mittelhamster und Zwerghamster. Als Heimtiere bei uns bekannt und beliebt sind "Syrische Goldhamster", die zu den Mittelhamster zählen.

Es gibt die Syrischen Goldhamster mittlerweile in vielen verschiedenen Farben und mit unterschiedlichsten Fellstrukturen. Besonders beliebt sind die langhaarigen Teddyhamster.



Das ist seine Natur

[aufklappen]

Seine natürliche Heimat ist die fruchtbare Hochebene von Aleppo in Nord Syrien. Er gehört zur Familie der Wühler, diese haben sehr starke Vorderbeinchen, aber eher schwache Hinterbeine und sind damit keine sehr geschickten Kletterer.

Der Goldhamster lebt auf dem freien Feld. Der Hamsterbau liegt ca. 40-90 cm unter der Erde und besteht aus mehreren Kammern, normalerweise etwa 3 - 5. Üblicherweise gehen Goldhamster Nachts oder bei Dämmerung auf Futtersuche. Tagsüber sind sie nicht außerhalb des Nestes anzutreffen.

Er legt bei seiner Futtersuche große Strecken zurück, denn die Vegetation in seiner Heimat ist nicht besonders üppig. Nur in der kurzen Erntezeit im Sommer gibt es genug Nahrung und die muss als Wintervorrat gesammelt werden.

Der Hamster sammelt in seinen großen Backentaschen jede Menge Getreide, Früchte, Kräuter und Sämereien und bringt diese in seinen Bau. Er futtert im Sommer fast alles, was er finden kann, besonders lecker findet er aber Insekten, Getreide, Blüten und auch frische Kräuter.


Die Heimtierhaltung

[aufklappen]

Goldhamster sind absolute Einzelgänger und hauptsächlich nachtaktiv.

Manche Goldhamster stehen erst gegen 22.00 Uhr oder später auf und gehen um 4.00 - 6.00 Uhr wieder schlafen. Hamster, die ständig aktiv sind, am Gitter hängen und aus dem Gehege wollen, fühlen sich meist weniger wohl in ihrem Reich.

Goldhamster lassen sich nur als Jungtiere zusammen halten. In freier Wildbahn leben sie nicht länger als bis zum Abschluss der Geschlechtsreife zusammen. Dann trennen sich die Jungtiere auf und suchen sich eigene Reviere. Sie sind allein nicht einsam. Sie können gut ohne Artgenossen auskommen und brauchen keine sozialen Kontakte. Sie empfinden die Gegenwart von Artgenossen (außer zur Paarung) als Stress und als unangenehm.

 

Goldhamster sind Beobachtungstiere. Sie sind zudem meist nur spätabends und nachts aktiv, deshalb sollten sie niemals im Schlafzimmer stehen, da sie nachts doch sehr lärmen.

Wird der Hamster am Tag zum geweckt, kann es vorkommen, dass er zubeißt.  Außerdem verkürzen solche häufigen Störungen der Ruhepause die Lebenszeit Ihres Hamsters sehr.


Das Gehege

[aufklappen]

Goldhamster sind sehr bewegungsfreudige Tiere. Freilebende Hamster legen jede Nacht mehrere Kilometer auf der Futtersuche zurück. Einige bauen unterirdische Nistkammern, welche mit Gängen verbunden sind.  Sie sind neugierig, schauen in jedes Erdloch ob dort ein fressbares Insekt drinnen ist, klettern Maisstämme hoch um an die begehrten Kolben zu kommen und bewegen sich flink und schnell. Unsere Goldhamster unterscheiden sich in ihren Bewegungsabläufen und ihrem Bewegungsdrang nicht von ihren wildlebenden Verwandten.

 

Deshalb sollte das Gehege das absolute Mindestmass von 120x50 cm Grundfläche und 50 cm Höhe nicht unterschreiten. Goldhamster sind Bodenbewohner, sie können Höhen nicht gut einschätzen und lassen sich auch aus grosser Höhe einfach runterpurzeln, was nicht ungefährlich ist. Deshalb ist die Grundfläche von mind. 0,6 m2 wichtig. Hohe Aufsätze aus Holz oder Gitter sind ungeeignet und ergänzen eine zu kleine Grundfläche nicht. 

 

Mindestmass bedeutet, dass man nicht unter dieses Grösse gehen sollte. Grösser geht dafür immer! Ein Hamsterheim kann nie zu gross sein. Die richtig schönen Gehege messen alle um die 160 x 60 cm oder mehr!

 

Am besten geeignet sind Aquarien aus Glas mit einem Gitterdeckel. Sie sind oft für wenig Geld aus zweiter Hand erhältlich. Ausserdem lässt Glas sich gut reinigen, was zum Beispiel bei einem neuen Tier oder einem Krankheitsfall ideal ist. Holzterrarien sind aus praktischer Sicht nur bedingt geeignet, da Hamster gerne viel Markieren (das Holz anpieseln) oder sich durch Dinge nagen.

 

Die Einstreu

Die Einstreu sollte aufgrund des natürlichen Bedürfnisses, unterirdische Gänge anzulegen mind. 25-30 cm tief sein. Die meisten Goldhamster buddeln gerne ausgiebig, sodass die Einstreuhöhe auch ergänzt werden darf. Viele buddeln jedoch auch erst mit der zeit oder wenn die Einstreu genug tief ist.

Eine geeignet Einstreu, indem die Gänge auch halten, besteht aus möglichst grossen und staubarmen Holzspähnen. Von Liebhaber geprüfte und bevorzugte Einstreumarken sind z.Bsp. das Allspan oder Pfeifer, was in den meisten Landi-Filialen erhältlich ist.

Damit die Gänge nocheinmal besser halten, sollte die Einstreu beim befüllen Schicht für Schicht angedrückt werden. Wenn man keines der oben genannten Einstreu benutzt, kann man zwischen den Schichten auch Heu hinzugeben, damit die Gänge besser halten.

 

Wieviel Einstreu brauche ich, das fragen sich bestimmt alle jetzt. Das lässt sich aber ganz einfach ausrechnen:

( Gehegelänge x Gehegebreite x Streuhöhe ) x 2 = benötigtes Streuvolumen für die Einstreu (Achtung, Streuvolumen und nicht Pressvolumen!)

Ein 120 x 50 cm Gehege mit mind. 30 cm Einstreu wird also so berechnet:

12 dm x 5 dm x 3 dm = 180 dm x 2 = 360 Liter.

 

Die Reinigung

Eine komplette Reinigung der Einstreu muss nicht vorgenommen werden. Goldhamster sind in der Regel sehr saubere Tiere und urinieren deshalb meist nur in ihrer Pipiecke. Die Pipiecke sollte  regelmässig gereinigt werden. Aber der gesamte Austausch der Einstreu sollte nur bei Tod oder Krankheit vorgenommen werden. Die Köttel in der Einstreu und die vielen kleinen Markierungen dienen dem Hamster als wichtige Orientierung.

Beispielbilder von artgerechten Gehegen für Goldhamster


Die Einrichtung

[aufklappen]

Das Laufrad

Goldhamster laufen in der Natur mehrer zweistellige Kilometer in der Nacht, weshalb auch unsere Heimtiere ein grosses Bewegungsbedürfnis haben. Eine Laufradsucht, wie es oft heisst, gibt es nicht. Stellen Sie sich ein Goldhamster in einem zu kleinen, langweiligen Gehege vor. Entweder er rennt dort seine Runden, oder er benutzt das Laufrad um seine 10km in der Nacht zu erreichen.

Deshalb ist es wichtig, neben einem genug grossen und spannend eingerichtetem Gehege, auch das Laufrad zur ständigen Verfügung zu stellen.

Das Laufrad muss folgende Kriterien erfüllen:

  • Die Hinterseite des Laufrades muss komplett geschlossen sein. Keine Achsenhalterung, die einen Schereneffekt auslösen können.
  • Die Lauffläche muss geschlossen sein, kein Gitter. Es sollte auch keine zu grossen Sprossen haben, die für einen Zwerghamster kleine Hürden darstellen.
  • Die Lauftrommel muss genug gross sein. Für einen Goldhamsterhamster sollte kein Laufrad unter 29 cm angeboten werden.

Das Sandbad

Das Sandbad dient der Fellpflege, es darf in keinem Goldhamstergehege fehlen. Es sollte mind. 20 x 20 cm gross sein. Viele Goldhamster nehme gerne auch ein grösseres Sandbad z.Bsp. in einer Buddelbox an.

Es darf kein Vogel- oder Bausand verwendet werden, da dieser scharfe Teile enthält und den Goldhamster damit verletzen kann.

 

Mehrkammerhaus und Verstecke

Wichtig sind genug Verstecke im gesamtem Gehege anzubieten. So fühlt sich der Goldhamster, der in der Natur ein Beutetier ist und sich ständig vor Feinden in acht nehmen muss, viel sicherer und lässt sich dementsprechen auch öfters blicken.

Sehr gerne werden die Mehrkammerhäuser als Haupthäuschen angenommen. Durch den abnehmbaren Deckel, lässt sich das Nest oder der Futtervorrat gut kontrollieren, ohne das der Zwerghamster dabei gestört oder das Nest zerstört wird.

 

Wasser und Knabbereien

Ein Schälchen mit frischen Wasser muss immer zur Verfügung stehen. Tägliches Frischfutter ist nicht genügend Feuchtigkeit.

Über ein paar Hirse- oder Flachsstengel in der Streu freut sich der Goldhamster immer, wenn zwischendurch der Hunger anklopft. Das Hauptfutter sollte im Gehege verstreut werden, damit der Goldhamster einen grossen Teil seiner Wachphase mit der Futtersuche beschäftigt ist, so wie er es in der Natur auch ist.


Das Hauptfutter

[aufklappen]

Das Hauptfutter ist eine artgerechte, naturbelassene Futtermischung aus Getreide und andere grössere Saaten und genügend tierischem Eiweiss in form von getrockneten oder lebenden Insekten. Beim Goldhamster kann auch etwas getrocknetes Gemüse dem Hauptfutter beigefügt werden. Dies dient als ein paar schmackhafte Leckerchen, ist aber nicht essentiell.

Eine artgerechte Fütterung ist ungemein wichtig. Übergewicht, oder sogar Diabetes ist bei einer zu zucker- und fettreichen Ernährung keine Seltenheit bei Goldhamster in Heimtierhaltung.

Unsere Heimtiere sind durch die jahrelange Züchtung schon an eine etwas üppigere Nahrung gewohnt, aber die artgerechten Futtermischungen sowie Kerne oder Erbsenflocken als Leckerlies sind bereits üppig genug. Honig, Melasse oder künstliche und bearbeitete Stoffe sind absolut zuviel für Goldhamster (und alle anderen Tierarten auch).

Das Hauptfutter sollte zwecks Beschäftigung nicht in einem Napf angeboten werden, sondern regelmässig im gesamten Gehege verteilt werden.


Die Leckerlies

[aufklappen]

Im Handel erhältliche Knabberstangen, Drops oder sonstige Gutzis sind nicht geeignet für Goldhamster (und andere Kleinnager). Wie bereits beim Hauptfutter erwähnt, reagieren Goldhamster sensibel auf Zucker oder zu viel Fett. Im Samtpfötli Shop sind einige geeignete Leckerlies erhältlich, die ab und zu von Hand oder als Beschäftigungsfutter verfüttert werden dürfen.


Das Frischfutter

[aufklappen]

Frischfutter in Form von Gemüse, frischen Küchen- und Wiesenkräuter oder selbst gezüchtetes wie z.Bsp. Katzengras oder einer Saatenmischung aus dem Samtpfötli Shop sind ein tolle Futterergänzung mit vielen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen.

Frischfutter kann täglich oder mehrmals die Woche angeboten werden. Zuviel Frischfutter auf einmal kann Durchfalls auslösen, falls das bemerkt wird, sollte einfach etwas weniger davon gegeben werden.

Das liebevoll genannte "Räupli" geniesst gerade eine selbst gezogene Mungobohnen-Sprosse.
Das liebevoll genannte "Räupli" geniesst gerade eine selbst gezogene Mungobohnen-Sprosse.

Bücher

[aufklappen]



Quellen

www.hamsterinfo.ch

Die Hamsterinfo Schweiz ist eine kleine Organisation mit äusserst engagierten Mitgliedern und Pflegestellen. Sie besitzt eine tolle und freundliche Facebook Gruppe rund um das Thema Hamster.

Hamstergruppe Schweiz


www.diebrain.de

Die Nagerhilfe / Nager Info ist eine kleine Organisation mit Hauptsitz in Osnabrück. Die Nagerinfo ist seit dem Jahr 2000 beständig und hat einen sehr grossen Teil zur heuten, artgerechten Haltung und Ernährung von Kleinnager in Deutschland und der Schweiz beigetragen.

 

Nager Info


Die Bilder wurden von lieben Kunden mit Einverständnis zur Verfügung gestellt.