Das Kaninchen

Unsere Hauskaninchen stammen vom europäischen Wildkaninchen ab. Diese waren ursprünglich auf der iberischen Halbinsel (Spanien) beheimatet. Dort wurden sie von Seefahrern als lebender Proviant mit auf die Schiffe genommen und gelangten so in verschiedene europäische Länder.

 

Unsere Hauskaninchen unterschieden wird zwischen folgend:

  • Großrassen (von ca. 5 - 8,5 kg Körpergewicht)
  • Mittelgroße Rassen (von ca. 3 - 5 kg Gewicht)
  • Kleine Rassen (2,00 bis 3,00 kg)

Der Begriff Zwergkaninchen ist für alle Kaninchen geprägt worden, die unter 2 kg wiegen.



Das ist ihre Natur

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Kaninchen leben in freier Wildbahn in großen Gruppen/Familienverbänden. Sie legen gemeinsam unterirdische Baue an, rund um diese Bauten liegt ihr Revier. Die Reviergrenzen des bis zu einem Kilometer großen Reviers werden deutlich durch Urin und Kot markiert. 

 

In der Dämmerung verlassen die Tiere ihre Bauten, um Nahrung aufzunehmen. Dabei bleiben sie meist dicht am Bau, um bei Gefahr schnell in ihren Bau flüchten zu können.

Es wird angenommen, dass Kaninchen innerhalb ihrer Gruppe feste Paargemeinschaften bilden. Rammler und Häsin leben gemeinschaftlich in einem Bau, sie schlafen zusammen und gehen gemeinsam auf Futtersuche. Die Tatsache, dass Kaninchen in freier Wildbahn niemals allein leben und feste Partnerschaften eingehen, sollte jedem Halter deutlich zeigen, dass Kaninchen niemals allein gehalten werden dürfen.


Die Heimtierhaltung

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Die Haltung von Kaninchen ist leider nicht so anspruchslos, wie sie oftmals dargestellt wird. Als Halter sollte man sich umfassend informieren, um ihnen gerecht zu werden.

  • Kaninchen können bis zu 10 Jahre alt werden, so lange müssen Sie die Versorgung der Tiere gewährleisten können.
  • Kaninchen lassen sich nicht immer gern kuscheln und streicheln. Manche Kaninchen werden zwar Streichelzahm, aber es gibt immer wieder Kaninchen, die sich nicht gern anfassen lassen, das muss der Halter dann respektieren können. Manche Kaninchen sind sogar bissig und wenn dem Kaninchen gerade was nicht in den Kram passt, kann es durchaus zubeißen oder seinen Halter kratzen.

Für die Heimtierhaltung hat es sich bewährt, einen kastrierten Rammler mit einem Weibchen zusammen zu halten. Größere Gruppen benötigen allerdings sehr viel mehr Platz, Erfahrung und Zeit - Anfängern raten wir deshalb davon ab. Kaninchen fühlen sich nur mit Artgenossen richtig wohl, deshalb dürfen sie nicht allein gehalten werden. Sind Partner verstorben, müssen allein verbliebenen Tiere neu Vergesellschaftet werden.


Das Gehege

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Die meisten Halter möchten verständlicherweise ihre Kaninchen bei sich in der Wohnung oder auf dem Balkon haben, um so einen engen Kontakt zu den Tieren halten zu können. Es ist sicher möglich, auch in der Wohnung seine Kaninchen weitgehend verhaltensgerecht zu halten, aber das ist mit großem Aufwand und viel Rücksichtnahme seitens der Halter verbunden.

 

Innen- oder Balkonhaltung

Ideal wäre es für alle Kaninchen, wenn sie einfach Tag und Nacht frei in der ganzen Wohnung, oder zumindest in einem eigenen Zimmer, umherhoppeln könnten. Handelsübliche Gitterkäfige für 1-2 Kaninchen sind absolut nicht empfehlenswert. Leider ist das heute immer noch ein gängiges Bild bei der Kaninchenhaltung. Jeder Halter sollte sich darüber im Klaren sein, dass solche Käfige für den Halter sicher praktisch, für aktive und gesunde Kaninchen hingegen eine absolute Qual sind. In so einem Käfig leben die Kaninchen nicht, sie vegetieren dahin.

Eine Alternative zur Wohnungshaltung, die den Kaninchen mehr Umwelteindrücke bietet und den Wohnraum schont, ist die Balkonhaltung. Idealerweise wird der ganze Balkon gesichert, oder aber zumindest ein Gehege auf dem Balkon gebaut.

 

Grundsätzliche Mindestmaße für Innen- und Außenhaltung:

Faustformel: Allgemein werden unter Kaninchenhaltern meist folgende Mindestmaße angegeben:

  • 2m² je Tier auf einer Fläche (Etagen zählen nicht) für Kaninchen mit täglichen Auslauf
  • 3m² je Tier auf einer Fläche für Kaninchen ohne täglichen/regelmässigen Auslauf

Aussenhaltung

Die schönste und natürlichste Haltung für Kaninchen ist sicher die Außenhaltung im Garten. Über eine Wiese zu hoppeln, frisches Grün zu fressen, zu buddeln und viele verschiedene Gerüche erschnuppern, das macht ein Kaninchenleben wirklich lebenswert.

Damit die Kaninchen sich in der Außenhaltung rund herum wohl fühlen und nicht krank werden, benötigen sie einen sicheren und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lebensraum, sie müssen auch in der Außenhaltung mehrmals täglich versorgt und ihre Ställe müssen gereinigt werden.


Die Einrichtung

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Einrichtungsideen für Wohnungskaninchen

Auch wenn Kaninchen keine aufwendigen Spielgeräte benötigen, sollte das Gehege abwechslungsreich eingerichtet werden. Mit einfachen Mitteln können Sie das Gehege naturnah und ansprechend gestalten. Dabei sollte sich der Halter an den natürlichen Bedürfnissen und körperlichen Möglichkeiten der Tiere orientieren. Kaninchen benötigen immer einen sicheren Unterschlupf, eine Heuraufe und Wasser. Darüber hinaus möchten auch Kaninchen spielen, und vor allen Dingen möchten unsere kleinen Langohren auch gemütliche Ecken und Plätze vorfinden, in denen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung - dem friedlichen Schlummern - nachgehen können. Achten Sie immer darauf, dass Sie nicht den ganzen Käfig zustellen und die Kaninchen genug Platz zum Laufen und Springen haben.

 

Häuser und Verstecke

  • Bieten Sie für jedes Kaninchen ein eigenes Haus an. Dabei sollten die Häuser so groß sein, dass mindestens zwei Kaninchen darin lang ausgestreckt liegen können! Für Zwergkaninchen mindestens eine Breite von 30 cm eine Länge von 40 cm und eine Höhe von 30 cm, für große Rassen entsprechend größer!
  • Jedes Haus sollte über zwei große Türen verfügen, so dass die Tiere einfach hindurchflitzen können. So werden Streitereien in den Häusern vermieden. Ideal sind Türengrößen ab 12 x 12 cm für Zwergkaninchen und ab 15 cm für mittelgroße Kaninchen und für große Kaninchen entsprechend größere Eingänge.
  • Die Häuser sollten aus Naturholz bestehen, da Kaninchen Leimholz häufig annagen. Biosperrholz ist ebenfalls geeignet. Es kann sinnvoll sein, die unteren 10 cm am Haus zu lackieren, vor allem, wenn das Haus in der schmutzigen Einstreu steht. 
  • Um die Käfigfläche zu vergrößern, sollten Sie Häuser mit Flachdach verwenden. Kaninchen springen gern auf ihre Häuser und verwenden sie als Aussichtsplattform, Spitzdächer sind deshalb ungeeignet.
  • Bei gekauften Häusern ist dringend drauf zu achten, dass evtl. vorhandene Fenster (runde Löcher) vergrößert oder ganz verschlossen werden. Schon häufig sind Kaninchen mit ihren Köpfen in den zu kleinen Fensterlöchern hängen geblieben!

Heuraufe

Da Kaninchen immer sauberes Heu zur freien Verfügung haben müssen, sind Heuraufen natürlich besonders wichtige Einrichtungsgegenstände. Benutzen Sie eine normale Gitterheuraufe nur dann, wenn Ihre Kaninchen nicht hineinspringen, oder decken Sie die Raufe von oben mit einem fest schließendem Brett ab, sonst könnten die Kaninchen sich dort schwer verletzten. Achten Sie darauf, dass die Raufen fest angebracht sind und nicht von den Tieren umgestürzt oder heruntergerissen werden können. Im Zoofachhandel sind Raufen mit Deckel zu bekommen, das verhindert, dass die Tiere hinein springen und das Heu verschmutzen.

 

Toilette

Ebenso wichtig ist eine richtige Toilette für die Kaninchen.

Im Samtpfötli Shop gibt es tolle Toiletten in Kombination mit Heuraufen (denn man Köttelt ja gerne gleichzeitig beim essen).

Stubenreinheit bei Kaninchen?

 

Weitere Einrichtungsgegenstände

Von Korkröhren, kleinen Katztenkratzbäumen, Hundekörbchen, Holzbrücken, Kaninchenburgen, Zweige und Wurzeln kann alles für Spiel, Spass und Ruhe benutzt werden.


Beschäftigung

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Kaninchen in gut strukturieren und großen Außengehegen müssen im Normalfall nicht mit Spielzeug beschäftigt werden, sie haben genug Beschäftigung, wenn sie buddeln, springen und umherlaufen können. Aber bei Kaninchen in der Wohnungshaltung sieht das meist anders aus. Häufig haben sie eher kleine Gehege und bekommen mehrere Stunden in der Wohnung Auslauf. Da diese Wohnung natürlich nicht kaninchengerecht, sondern menschengerecht eingerichtet ist, sollten Sie Ihrem Tier dort einige Spielsachen zur Verfügung stellen.

  • Geben Sie ihnen große Pappkartons (unbedruckt), in welche Türen und Löcher zum Durchlaufen und Reinklettern hereingeschnitten werden. Füllen Sie diese evtl. mit Heu zum Durchwühlen und verstecken Sie kleine Leckerlies darin. Die Kaninchen nagen gern an der Pappe, so lange es unbedruckte Pappe ist und alle Klebereste und Metallteile entfernt wurden, ist das kein großes Problem. Fressen die Kaninchen sehr viel von der Pappe, dann sollte die Ernährung der Tiere überdacht werden, vielleicht fehlen Zweige und Heu?
  • Weidenbälle oder Weidentunnel werden gern benagt, bespielt und auseinander genommen.
  • Bauen Sie Höhlen z. B. aus Handtüchern, die Sie über einen Korb oder eine Weidenbrücke legen legen, oder aus zusammengestellten Zweigen mit Heu drüber.
  • Sie können Ihrem Kaninchen auch Röhren und Halbröhren zum Durchlaufen geben, z. B. aus Kork, Holz, oder Ton. Achten Sie darauf, dass die Röhren nicht zu klein sind, damit Ihre Kaninchen sich dort nicht festklemmen! Auch Rascheltunnel aus Stoff (für Katzen) sind sehr beliebt, werden aber mitunter auch stark benagt und müssen dann entfernt werden.
  • Legen Sie den Kaninchen Hindernisse in den Weg, die sie überspringen müssen wie z. B. einen Reisigbesen oder aufgestellte Bücher. Locken Sie die Kaninchen mit einem Leckerli (Möhre, Petersilie), damit sie drüber springen.
  • Kaninchen buddeln gern. Leider haben nur die wenigsten Menschen die Möglichkeit, ihnen in der Wohnung eine Buddelkiste anzubieten - bei Außenhaltung sollte diese große Erde- oder Sandbuddelkiste natürlich nicht fehlen. Eine häufig gern angenommene Alternative ist eine Buddelkiste, welche mit Handtüchern, alten Bettbezügen und ähnlichen Stoffresten gefüllt ist. Alternativ kann auch Papier als zerknüllte Seiten oder aus dem Schredder angeboten werden (wenn die Kaninchen es nicht fressen) oder natürlich Einstreu und Heu jeder Art (nur geeignete Streusorten). Achten Sie unbedingt darauf, dass die Tiere sich nicht mit heraushängenden Fäden die Läufe abschnüren. Entfernden Sie regelmäßig Fäden und kontrollieren Sie die Tiere jedes Mal wenn sie aus ihrer "Buddelkiste" kommen.

Das Hauptfutter

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Grünfutter / Wiese

Das gesündeste und wichtigste Nahrungsmittel für Kaninchen wäre eine schöne Kräuterwiese.

Ein Gemisch aus verschiedenen Kräutern und Gräsern enthält nahezu alle Nährstoffe, die Kaninchen benötigen. Die enthaltene Rohfaser hält den Darm in Schwung und beim Zermahlen der Nahrung werden die Zähne durch die Rohfaser und enthaltene Kieselsäure optimal abgenutzt. In den Gras- und Kräuterähren sind benötigte Fette enthalten. Es gibt unzählige verschiedene Grassorten und Kräuterarten, die als Futtermittel angebaut werden und sich auch auf Wildwiesen finden lassen.

 

Nach langsamer Gewöhnung dürfen und sollten Gräser und frische Wiesenkräuter zur freien Aufnahme unbegrenzt angeboten werden.

  • Hilfreiche Infos und Tipps zum Gras- und Kräuterpflücken, ebenso zur Heuherstellung, finden Sie hier: Kleine Graserei.
  • Hier gibt es mehr Informationen zum Grünfutter

Die Wildform unserer Hauskaninchen ernährt sich in erster Linie von Gräsern, Kräutern, Blättern, Rinden und Zweigen und, wenn sie diese erreichen, ebenfalls vom Grün von Gemüsepflanzen und Pflanzenwurzeln.

Auch wenn unsere Kaninchen sich optisch doch sehr von ihren wilden Verwandten unterscheiden, ihre Verdauung funktioniert immer noch fast nach dem gleichen Prinzip, zwar ist ihr Darm leicht verkürzt, aber trotzdem unterscheiden sich ihre Nahrungsbedürfnisse nicht sehr von denen ihrer wilden Verwandten.

 

Nur besonders kleine und sehr große Kaninchen haben spezielle Ernährungsbedürfnisse.

 

Kaninchen haben einen dünnwandigen Magen und einen langen Darm, der nur eine geringe Peristaltik aufweist. Die Verdauung funktioniert also grob vereinfacht besser, wenn neue Nahrung den Nahrungsbrei voranschiebt. Deshalb müssen Kaninchen über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen.

Die Zähne der Kaninchen wachsen zeitlebens und sind auf einen ständigen Zahnabrieb angewiesen.

 

Kaninchen sind in der Lage nahezu alle Nährstoffe, die sie brauchen, über frisches Wiesengrün (Kräuter, Gräser, Kräutersamen) aufzunehmen. Allerdings muss dazu eine wirklich sehr große Auswahl an verschiedenen Kräutern und Gräsern gereicht werden, was in der Heimtierhaltung üblicherweise nicht möglich ist. Deshalb bekommen sie zusätzlich Heu, frische und getrocknete Kräuter, Grünfutter und Gemüse. Vitamine synthetisieren sie in ihrem Blinddarm und nehmen diese mit dem Kot wieder auf.

 

Bei einigen Erkrankungen, in manchen Situationen und bei einigen speziellen Rassen muss die Fütterung der Kaninchen angepasst werden. Dazu finden Sie hier einen Artikel: Fütterungsbesonderheiten bei Kaninchen

 

Heu

Da wilde Wiesen nicht immer (vor allem nicht im Winter) in ausreichender Menge und leider auch nicht jedem Stadtmenschen zur Verfügung stehen, wird zusätzlich getrocknete Wiese, also Heu gereicht.

Heu hält den Darm in Schwung da es durch den hohen Rohfaseranteil in großen Mengen aufgenommen und wieder ausgeschieden wird, es nützt dem Zahnabrieb der Backenzähne wenn es zermahlen wird und es enthält, obwohl es getrocknet ist, viele Mineralien, Vitamine und hochwertige Fette in den Grasähren. Darüber hinaus ist es ein gutes Beschäftigungsfutter.

Heu muss immer zur freien Verfügung im Kaninchengehege vorhanden sein. Die Raufen müssen täglich geleert und neu befüllt werden, damit die Kaninchen aus dem vorhandenen Heu selektieren können. Auf keinen Fall dürfen die Kaninchen gezwungen werden, alle Bestandteile eines Heus zu fressen, denn dann würden sie auch minderwertige Bestandteile bis hin zu schädlichen Fressen. Es ist sehr wichtig, dass die Kaninchen beim Heu, genau wie auf einer Wildwiese, selektieren können und es ist völlig normal, wenn über 50 % des Heus nicht gefressen werden. Auch bei durchgehender Fütterung von frischem Gras- und Kräutern ist es sinnvoll, zusätzlich Heu anzubieten.

Wenn die Kaninchen auch im Winter bei mangelnder Grünfutterverfügbarkeit die Heuaufnahme ganz verweigern, kann das am Heu liegen! Versuchen Sie verschiedene Heumarken. Die meisten Kaninchen verweigern ihr Heu, weil die Qualität nicht stimmt.

 

Getrocknete Kräuter

Besonders reich an Vitaminen, Mineralien und Proteinen sind getrocknete Kräuter, sowie Blüten und Blätter. Auf die Fütterung von getrocknetem Grünfutter kann vor allem im Winter nicht verzichtet werden, täglich eine kleine Ration getrocknetes Grünfutter ist gerade bei Tieren in Außenhaltung Pflicht, um ihnen Proteine zuzuführen. Getrocknete Kräuter, Blätter und Blüten können Sie direkt ins Heu streuen oder im Winter als Futterzusatz geben.

Die meisten getrockneten Kräuter enthalten sehr viele Mineralien, vor allem Kalzium (im Schnitt ca. 8 x so viel wie frische Kräuter). Bei Tieren mit einer entsprechenden Prädisposition oder bestehenden Blasen-/Nierenproblematik können getrocknete Kräuter Blasenschlamm oder Blasensteinene begünstigen, hier müssen die getrockneten Kräuter rationiert verfüttert werden, nicht mehr als 20 g pro 1 kg Kaninchen.

 

 

Getrocknete Blüten und Blätter

Getrocknete Blüten und getrocknete Blätter von Bäumen und Sträuchern dürfen auch in dem Fall gern in größeren Mengen gegeben werden. Allerdings: normalweise wird ja gleichzeitig mit den Trockenkräutern auch immer viel wasserhaltiges Futter (Grünfutter und Gemüse gereicht). Es kommt nur zu Problemen, wenn die Tiere nicht genug Flüssigkeit aufnehmen. Manche Kaninchen trinken allerdings zu wenig und nehmen Flüssigkeit nur bedingt über die Tränke auf.

 

 

Frischfutter Gemüse und Obst

Um Ihren Kaninchen Flüssigkeit, Vitamine, Eiweiß und auch Kohlenhydrate zuzuführen und Abwechslung in den Futterplan zu bringen, sollten Sie frisches Gemüse und auch gelegentlich Obst anbieten.

  • Füttern Sie täglich mindestens zweimal, besser häufiger, eine kleine Gemüseauswahl.
  • Geben Sie so große Mengen, dass es gerade so bis zur nächsten Fütterung verzehrt wird. 
  • Geben Sie täglich mindestens fünf verschiedene Gemüsesorten, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. 
  • Geben Sie weniger Knollen- und Wurzelgemüse und bevorzugt Blattgemüse (die Ausnahme bildet hier ein erhöhter Energiebedarf).
  • Übrig gebliebene Frischfutterreste unbedingt entfernen um Schimmelbildung im Gehege vorzubeugen.
  • Waschen Sie das Frischfutter vor dem Verfüttern gründlich.

Grundsätzlich sollte immer so viel gegeben werden, dass es nie ganz aufgefressen wird.

Als grobe Faustregel gilt: etwa 80 g Frischfutter pro 1 kg Kaninchengewicht braucht ein Kaninchen im Winter mit wenig Grünfutter zum Überleben (also um genug Vitamine und Nährstoffe zu bekommen, damit es keine Mangelerscheinungen bekommt).

 

Grundsätzlich dürfen die Kaninchen sich an Gemüse satt fressen. Wird allerdings zu viel Gemüse, Obst und dazu minderwertiges Heu und zu wenig Grünfutter gefüttert, kann es durch die hohe Zuckermenge im Gemüse/Obst zu einer massiven Besiedelung mit Hefen im Darm kommen.

 

Eine ausführliche Auflistung geeigneter Gemüsesorten mit den zu beachtenden Fütterungshinweisen / Besonderheiten finden Sie hier:  Gemüseliste.

Eine ausführliche Auflistung geeigneter Obstsorten mit den zu beachtenden Fütterungshinweisen / Besonderheiten finden Sie hier:  Obstliste.

 

Fettfutter: Samen und Kerne

Fettfutter ist ein wichtiger Bestandteil jeder Kaninchenernährung und darf gerade bei sonst trockenfutterfreier Fütterung nicht vergessen werden!

Wenn das Heu wenig Sämereien und Ähren enthält, benötigen Kaninchen zusätzliche Fette und Proteine.

Einen Fettsäuremangel erkennt man an struppigem Fell, trockener Haut, Lippengrind und häufiger Verstopftung. Um essentielle Fettsäuren wie Omega-6-Fettsäuren und die Omega-3-Fettsäuren zuzuführen sollten Sie gelegentlich Sonnenblumenkerne und/oder eine Samenmischung anbieten.

Pro kg Kaninchen reichen etwa 4 Sonnenblumenkerne (ohne Schale) pro Woche aus, um einem Mangel vorzubeugen.  Ein Teelöffel Grassamen oder Kleinsämereien pro Woche sind bei schlechter Heuqualität oder auch im Fellwechsel sinnvoll. 

Geeignete Saaten finden Sie im Samtpfötli Shop.

 

 

Trockenfutter / Pellets

Ein ausgewachsenes, abwechslungsreich ernährtes, kleines bis mittelgroßes Kaninchen in Wohnungshaltung, welches nicht zur Zucht eingesetzt wird, benötigt kein Trockenfutter, keine Pellets, kein Alleinfutter, kein Kraftfutter und kein Mastfutter.

Die meisten im Handel erhältlichen Trockenfuttersorten für Heimtiere enthalten zu viel Fett, Stärke, Zucker, sind oft schwer verdaulich


Die Leckerlies

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Nicht zur tiergerechten Ernährung gehören die meisten Leckerlis, die Sie im Fachhandel angeboten bekommen. Knabberstangen, Loftis, Ringe und ähnliche Knabbereien enthalten häufig Zucker (Mehrfachzucker, Melasse, Melasseschnitzel etc.) und Honig, Getreide oder Mais. Diese stärke- und zuckerhaltigen Inhaltsstoffe sorgen für eine Absenkung des ph-Wertes in der Darmflora und somit zu einer nachhaltigen Schädigung des Darmes. Außerdem führen sie dazu, dass die Kaninchen fett und faul werden. Joghurtdrops und andere Milchprodukte sind für Kaninchen ebenfalls nicht geeignet, Kaninchen sind reine Veganer und ihre Verdauung ist nicht auf tierisches Eiweiß ausgelegt.

 

Geeignete Leckerlies sind Erbsenflocken, Kerne, Trockengemüse, Flachs und weitere Dinge. All das und weitere Dinge finden Sie im Sortiment vom Samtpfötli Shop.

 

 


Bücher

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Quellen

www.diebrain.de

Die Nagerhilfe / Nager Info ist eine kleine Organisation mit Hauptsitz in Osnabrück. Die Nagerinfo ist seit dem Jahr 2000 beständig und hat einen sehr grossen Teil zur heuten, artgerechten Haltung und Ernährung von Kleinnager in Deutschland und der Schweiz beigetragen.

 

Nager Info


Die Bilder wurden von lieben Kunden und Usern der Facebook-Gruppe Kaninchen-Freunde (CH) mit Einverständnis zur Verfügung gestellt.

Kaninchen-Freunde (CH)